IMAGO - Der Traum des Schamanen

Unsere heutige Rationalität hat die Mysterien gänzlich aus dem Blickfeld verdrängt, die jedoch umso stärker im Verborgenen wirken, unbeachtet und obwohl die oberflächliche, flüchtige Welt der Bezeichnungen und der anonymen Summen das magische Weltverständnis zu ersetzen glaubt.

"Zwischen den Welten"

Ein Schamane ist ein Wanderer zwischen den Welten. Er verbindet durch Zauber und sein tiefes Wissen die materielle mit der geistigen Welt. Diese Verbindung hat der Maler Norbert Härtl in seinem Zyklus "Imago - Der Traum des Schamanen" ins Bild gesetzt.

Der bayerische Künstler versucht den Spagat zwischen den Welten auf vier bildlichen Ebenen: der Komposition, der Farbgebung, der Linienführung und der Symbolsprache.

Fast alle Bilder durchschneiden vertikal zwei parallel verlaufende Linien, Symbol des Kanals, den der Schamane zwischen Oben und Unten, zwischen Erde und Geist, schafft. Seine Farben sind von enormer Leuchtkraft: Braun-, Orange-, Gelb-, Rot- und Goldtöne. Die Farbfelder, wie auch die Linienführung der oft collagenartigen Acrylbilder fließen ineinander über - symbolisch für die Durchlässigkeit der Grenzen zwischen den Welten.

Auszug Süddeutsche Zeitung
zu einer Ausstellung Norbert Härtls
2002 in München

nach oben

Galerie